Eleisa Rohner, *1936, wohnt und arbeitet in Widnau
Sabeth Holland, *1959, wohnt und arbeitet in St.Gallen
Mutter und Tochter sind Familienfrauen mit einer Erstausbildung – die erste als Verkäuferin, die zweite als Lehrerin. Beide begannen ihren Weg zur Künstlerin ungefähr 30-jährig, jedoch aus sehr unterschiedlichen Beweggründen. Bei Eleisa war die Initialzündung eine Lebenskrise, bei Sabeth ein starkes Glücksgefühl. Nach einer ersten Werkpräsentation 1973 in Rönne auf der dänischen Insel Bornholm erlebte Eleisa 1974 in der Galerie vor der Klostermauer in St. Gallen ihre erste Einzelausstellung in der Schweiz. Siebzehn Jahre später, 1991, zeigte Sabeth in der gleichen Galerie ebenfalls zum ersten Mal ihre Bilder.
Eleisa begann ihr Schaffen mit Aquarellen, es folgten Temperabilder auf Holz und Batikarbeiten in Baumwolle, später auch Malerei in Mischtechnik auf Leinwand. Sie experimentierte gerne mit «Objets trouvés» wie Schwemmhölzern und Federn, fertigte Reliefs in Bronze und widmete eine lange Schaffensphase verschiedenen Drucktechniken. Bis heute blieb ihr neben der Malerei auch das textile Gestalten wichtig.
Sabeth zeigte zu Beginn ihrer Karriere Gouachen auf Papier, es folgten Leinwandbilder, zuerst in Mischtechnik, bald schon in Öl und ab 2000 immer auch mit Gold. 1997 dann der erste Raumgriff: Sabeths Holzstelen, die sie «Bunthalme» nennt. Es folgen Installationen mit Möwen, Bären und Personen, 2006 die erste Skulptur aus Polyurethan, der «Big Bubble Fish». Heute arbeitet sie auch an Kunst am Bau und digitalen Interventionen.
Beide Künstlerinnen machten sich einen Namen mit internationaler Ausstrahlung. 1981 widmete das Ulster Museum Belfast Eleisa eine Einzelschau, bis heute wurden ihre Werke in mehr als 12 Ländern gezeigt. Sie gehört zu den bekanntesten Rheintaler Kunstschaffenden und ist stolz auf ihre Tochter, deren Werke punktuell auf allen Kontinenten vertreten sind und aktuell gerade in Hong Kong gezeigt werden. Umgekehrt freut sich Sabeth Holland über die poetischen Werke und die ungebrochene Schaffenskraft ihrer Mutter.
Die gegenseitige Wertschätzung der zwei Frauen ist gross. Als der Kulturverein Froschkönig Balgach Sabeth Holland die Möglichkeit einer Ausstellung im Schloss Grünenstein anbot, wollte sie ihre
Mutter unbedingt dabeihaben. Was für eine Chance für beide: Endlich genügend Raum zur Verfügung zu haben, um beide Schaffensweisen als gegenseitige Ergänzungen zu inszenieren! Mutter
und Tochter zeigen Gemeinsames und Eigenständiges – für einmal ohne jeden Wunsch nach Vergleich und als Inspiration und Einblick in eine Familienkultur, die von ihren Rheintaler
«Vorfrauen» geprägt wurde. Zwei starke Künstlerinnen, die nach 50 Jahren Kunst in einer Familie erstmals gemeinsam und mit einem beachtlichen Rahmenprogramm an die Öffentlichkeit treten: So ein Ereignis gibt es nur einmal, und der Name ist Programm: #SABELEISALAND.
Da gibt es viel zu entdecken: «Lovables» und Glücksfische im Park, eine Installation in Pink im Waldpavillon, den «Möwensee», die Riesenrosen in den Bäumen, «Grosses Land der Tiere» im
Chälberstall, Bunthalme und Rössli im Hof. Im Schloss selbst gibt es dann auf vier Etagen vom Eingang bis zur Turmzinne märchenhafte Objekte, textile Arbeiten, Fensterbilder aus Stickerei, ausgewählte Malerei und märchenhafte Ideen aller Art.