Ungewohnte Frage! Dass Menschen Musik machen, ist jedem klar; auch die Stimme ist ein Instrument, aber der Mensch an sich?
Seit Jahrtausenden haben sich Künstler, Mathematiker, Architekten damit beschäftigt, in den Proportionen ein musikalisches System des Menschen zu sehen.
Tatsächlich können mit einfachen Methoden die Verhältnisse des menschlichen Körpers in Töne und Klänge umgesetzt werden. Das Ganze ist nicht nur amüsant, sondern kann auch einen ganz andern Zugang zur Musik ergeben. Musik nicht «nur» als Lied, als Musikstück, als Orchesterklang. Dabei können Menschen, die sich selbst als unmusikalisch sehen, wunderbare Klänge abbilden; andere, halt eben geübte Musiker und Musikerinnen klingen mitunter sehr «gewöhnungsbedürftig.»
An der Ausstellung im Schloss Grünenstein mit Bildern von Johannes Jäckli und Klangskulpturen von Urs Stieger besteht die Möglichkeit, einen anderen, für viele neuen und ungewohnten Zugang zu Klängen zu finden.
Weder braucht man die viel beschworene «Musikalität» noch den Superbody dazu. Von den über 2000 Menschen, die Urs Stieger in den letzten Jahrzehnten ausgemessen hat, bleiben die Erinnerung an eine 87-jährige Bergbäuerin aus dem Toggenburg und ein junges tamilisches Mädchen, beide mit perfektem Klangabbild.
Man trifft sich vor dem Schloss, unter der Linde, bei Regen im Parterre. Eintritt frei.